Gottfrieds Nachfahren

Die Kinder von Gottfried Rinker sind mittlerweile alle verstorben. Seine Tochter Gudrun verfasste allerdings noch zu Lebzeiten eine fast vollständige Abschrift der Tagebücher in Schreibmaschinenschrift, die beim Digitalisieren und Übersetzen der Werke von enormer Hilfe war. Außerdem suchte sie bis zu ihrem Tod im Jahr 1993 nach Informationen über den Verbleib ihres Bruders, der vermutlich in der Schlacht um Stalingrad gefallen ist. Die Anfrage bei den zuständigen Behörden wird heute von Gottfrieds Enkeln und Urenkeln fortgeführt.

Meine Mutter und ihre beiden Cousinen sind derzeit die einzig verbliebenen Nachfahren, die ihn noch persönlich kennenlernen durften. So existieren heute Kindheitserinnerungen an einen liebevollen, aber zugleich strengen Großvater, dessen Liebe seiner Tätigkeit als Lehrer, der Musik und der Natur galt. Ich selber gehöre schon zur nachfolgenden Generation und als Urenkelin war es mir leider nicht vergönnt, diesen wundervollen Menschen kennenzulernen. Durch die Arbeit an seinen Tagebüchern tauchten viele Fragen auf, die man gerne gestellt hätte und die leider für immer unbeantwortet bleiben. Es ist sehr schade, dass das Interesse an den vorherigen Generationen erst dann aufkommt, wenn diese bereits verstorben sind. 

Der Wunsch, die Werke von Gottfried Rinker aufzuarbeiten und für die Nachwelt zu erhalten, wurde durch seinen Urenkel - meinen Bruder - ausgelöst. "Bewaffnet" mit Kartenmaterial aus den Tagebüchern und aktuellen GPS-Daten folgte er den Spuren seines Urgroßvaters in die Argonnen nach Frankreich. Dank der exakten Skizzen kann man die Schützengräben und Frontverläufe noch heute auffinden. Mittlerweile war er bereits zwei Mal in Frankeich unterwegs und kam jedes Mal mit neuen Eindrücken und Bildern zurück. 

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